Plewen |
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Allgemeines
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Geschichte Plewen wird in einem historischen
Dokument im Jahr 1266 als Festung erstmals genannt.
Grabungen in zwei
Kilometer südlich gelegenen Kajlâka belegen, dass hier
schon in der Urgesellschaft Menschen gelebt hatten. Im
1. Jahrhundert n. Chr. befestigten die Römer den Ort und
nannten ihn Storgosia; von den Slawen erhielt er den
Namen Kamenec. Der Name Plewen stammt aus dem 13.
Jahrhundert. Unter den Osmanen war Plewen eine starke
Festung und Garnisonsstadt, die sich zu einem wichtigen
Verwaltungs-, Handels- und Handwerkszentrum entwickelte. Historische Bedeutung
erlangte die Stadt durch die Belagerung Plewens in
Zusammenhang mit der Befreiung Bulgariens von der
Herrschaft des Osmanischen Reiches. In Plewen tobten die
erbittertsten Kämpfe des Russisch-Osmanischen Krieges
von 1877–1878. Die
ersten russischen Angriffe erfolgten am 20. und 30. Juli
1877, zu dieser Zeit hatten die Türken noch keine
Befestigungen errichtet, trotzdem wurden sie von den
türkischen Verteidigern verlustreich abgeschlagen. In
der Dritten Schlacht (am 11. September) konnten die
Russen kurzfristig in die türkische Verteidigung
einbrechen,
mussten aber wegen hoher Verluste die Angriffe
einstellen und zur Belagerung übergehen. Fast ein halbes
Jahr lang hatten russische und rumänische Truppen die
Festung belagert; diese Belagerung gilt als das zentrale
Ereignis des russisch-türkischen Krieges von 1877/78.
Nach fünfmonatiger Belagerung musste sich am 10.
Dezember 1877 die 43.000 Mann starke türkische Armee des
Nuri Pascha Osman der russischen Armee bei Plewen
ergeben. Im bulgarischen Nationalbewusstsein ist die
Schlacht am Schipkapass zwar noch tiefer verankert, sie
ist aber militärisch um Größenordnungen unbedeutender
als die Schlacht um Plewen.
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